Meerschweinchen

So fühlen Sie sich rundum wohl

Deine Inhalte zum Buch von Immanuel Birmelin.

 

Haben Meerschweinchen eine Persönlichkeit?

Meerschweinchenhalter zweifeln keine Sekunde daran, dass jedes ihrer Tiere einzigartig ist. Und dennoch staunte der Wissenschaftler Benjamin Zipser von der Universität Münster, als er die Persönlichkeit der Meerschweinchen wissenschaftlich untersuchte. Er fand heraus: Hausmeerschweinchen haben – im Gegensatz zu vielen anderen Tierarten – keine Persönlichkeitsmerkmale in Bezug auf Angst, Erkundungsverhalten und Risikobereitschaft. Persönlichkeitsmerkmale bleiben über lange Zeiträume konstant, was bei den Hausmeerschweinchen nicht der Fall war. Sie zeigten jedoch Persönlichkeit in ihrem Sozialverhalten – etwa wie lange sie ihre Partner anbalzten, wie lange und wie oft sie kopulierten oder in ihrem Verhalten Jungtieren gegenüber. Richtig groß war die Überraschung des Forschers jedoch, als er feststellte, dass bei Wildmeerschweinchen der Sachverhalt gerade umgekehrt war. Sie zeigten stabile Persönlichkeitsmerkmale bezüglich ihrer Emotionalität (Angst), aber keine Individualität im Bereich des Sozialverhaltens.

 

Partner Test

Meerschweinchen und Meerschweinchen: Die ideale Kombination. Gemeinsam sind Meerschweinchen stark. Mit Artgenossen fühlen sie sich erst richtig wohl.

Meerschweinchen und Hund: Sind beide von klein auf aneinander gewöhnt, und hat der Hund keinen ausgeprägten Jagdtrieb, verläuft das Zusammenleben – unter Aufsicht – in der Regel friedlich.

Meerschweinchen und Katze: Eine explosive Mischung. Die Katze ist und bleibt ein kleines Raubtier. Ihr Spiel- und Jagdtrieb stresst das Meerschweinchen.

Meerschweinchen und Maus: Sind sich schnuppe, vertragen sich aber beim gemeinsamen Freilauf. Eine Haltung zusammen in einem Käfig ist aber nicht zu empfehlen.

Meerschweinchen und Ratte: Können sich aneinander gewöhnen. Ein gemeinsamer Freilauf sollte aber nur unter Aufsicht stattfinden. Und gehalten werden beide selbstverständlich in getrennten Käfigen.

Meerschweinchen und Kaninchen: Sind sich eigentlich schnuppe. Sie dulden sich zwar, sprechen aber verschiedene Sprachen und haben zudem einen unterschiedlichen Tagesrhythmus.

Meerschweinchen und Wellensittich: Auch sie sind sich schnuppe, bilden aber eine relativ unproblematische Gemeinschaft, solange man ein Auge auf das tierische Team hat.

Rund ums Gehege

Außengehege

Villa vom Feinsten: Dieses komfortable Gehege im Garten bietet der Meerschweinchentruppe reichlich Gelegenheit zum Austoben. Schutz bei Wind und Wetter sowie in der Nacht finden die Meerschweinchen im gut isolierten, begehbaren Stall. Wasser- und Stromanschluss machen das Versorgen der Tiere einfach.

© Tatjana Drewka

 

Blick ins Außengehege

Abenteuerspielplatz draußen: Im Außengehege gibt es jede Menge Beschäftigungsmöglichkeiten für Ihre kleinen Racker. Da können sie über verschiedene Ebenen klettern, nach Herzenslust buddeln, durch Röhren kriechen, sich unter Baumhöhlen verstecken …

© Tatjana Drewka

 

Einrichtungsmöglichkeiten

Gemütliches Wohnen drinnen: Bei einer abwechslungsreichen Ausstattung kommt auch in der Schutzhütte keine Langeweile auf. Damit hygienisch alles passt, sollte etwa zweimal die Woche eine Reinigung des Stalls stattfinden. Die Einstreu wird nach Bedarf erneuert.

© Tatjana Drewka

 

Wunschliste des Meerschweinchens

Das mag das Meerschweinchen:

+    Grasen im Freien (schafft Abwechslung).

+    Knabbern an hartem Nagematerial wie Zweigen (schleift die Zähne ab).

+    Erkunden einer neuen Umgebung gemeinsam mit Artgenossen (macht stark).

+    Gemeinsames Kuscheln und Schlafen mit Artgenossen (entspannt).

+    Die Stimme und Laute von Artgenossen hören (schafft Sicherheit).

+    Heu als tägliches »Brot« (dient als Ballaststoff).

 

 

Das mag das Meerschweinchen nicht:

- Ein fremdes Männchen und dessen Geruch im Revier (macht aggressiv).

- Lautes Türenknallen, laute Musik und schrille Töne (lösen Angst und Panik aus).

- Unsanftes Ergreifen mit der Hand (versetzt in Todesangst).

- Alleine – ohne Artgenossen – leben (ist für Rudeltiere trostlos).

- Absolute Stille (macht Angst).

- Zu bitteres Futter (macht vorsichtig, denn viele giftige Pflanzen schmecken bitter).

 

Futter-Angel

Meerschweinchen brauchen Bewegung. Die Futter-Angel bringt die kleinen Nager auf Trab.

 

Material:

  • ein biegsamer Zweig etwa von einer Weide
  • naturfarbener Bast
  • eine Stopfnadel
  • Als »Köder«: Zum Beispiel einen halben Apfel, eine Möhre, ein Stück Fenchel, Paprika, Brokkoli oder Kohlrabi.

 

So wird’s gemacht:

Den Bastfaden in eine Stopfnadel einfädeln und den oder die »Köder« auf den Faden ziehen. Das Obst und/oder Gemüse mit einem oder mehreren Knoten unten fixieren, sodass es fest an der Schnur hängt. Die Nadel entfernen und für die Meerschweinchen unerreichbar weglegen. Den Bastfaden mit dem oberen Ende am Zweig festbinden – fertig ist die Futter-Angel. Jetzt die »Köder« langsam über den Boden bewegen, vielleicht über eine kleine Holz-Brücke, durch einen Tunnel oder über ein dickes Buch. Am Ende bekommt das Tier natürlich seine verdiente Belohnung und darf in Ruhe die Leckereien plündern.

 

Welcher Spieltyp ist dein Meerschweinchen?

Junge Meerschweinchen spielen gern und zeigen dabei bestimme Vorlieben. Zu welchem Spieltyp gehören Ihre kleinen Racker?

Solospieler

  • Er schiebt gern kleine Holzkugeln, kleine Dekokugeln aus Weidenzweigen oder Ähnliches mithilfe der Schnauze und Vorderbeinchen vor sich her.
  • Auch unbekannte Gegenstände werden genau untersucht und angeknabbert.

 

Teamplayer
  • Er erkundet gern zusammen mit einem Artgenossen beispielsweise einen Korktunnel oder den Karton mit Einschlupflöchern.
  • Den langen Heu- oder Grashalm teilen sich zwei Tiere und ziehen in entgegengesetzter Richtung daran.

 

Fitness-Freak

  • Er macht häufig Luftsprünge.
  • Auf einer kleinen Wippe oder in der Hängematte fühlt er sich pudelwohl.
  • Er liebt es, kleine Hindernisse zu überspringen.

 

Kämpfer-Natur

  • Der Artgenosse wird gejagt, um ihn zu fangen.
  • Junge Männchen kämpfen spielerisch miteinander, ohne dass einer Blessuren davonträgt.
Veröffentlicht am: 11.10.2024