Grüner Kaffee

Gesundbrunnen und Abnehmhilfe

Eine neue Mode? Weit gefehlt. 2012 wurden grünem Kaffee noch wahre Wunderwirkungen als Abnehmhilfe zugesprochen. Heute weiß man: Er kann helfen – aber natürlich ist mal wieder alles nicht so einfach, wie man es gerne hätte. Besonders beim Abnehmen. Dennoch: Grüner Kaffee hilft – aber eben auf Umwege.

Was ist grüner Kaffee?

Grüner Kaffee bezeichnet nichts anderes als die grünen Kaffeebohnen des Kaffeestrauchs. Die reifen Kaffee-Kirschen werden geerntet, getrocknet und geschält – das wars. Während die Kaffeebohnen für unseren klassischen Kaffee dann noch ein Röstverfahren durchlaufen (und das gehört neben der Kaffeebohne als Sorte, ihrer Herkunft und des Bearbeitungsverfahrens dann auch zur Glaubensrichtungen eines wahren Kaffee-Gourmets!), werden die Kaffeebohnen für den Grünen Kaffee Extrakt zermahlen und in Form von Tabletten, Kapseln oder eben Pulver angeboten.

Handelsüblicher grüner Kaffee gilt als eine Form von Droge und Nahrungsergänzungsmittel. Möchte man grünen Kaffee regelmäßig einnehmen, sollte die empfohlene Tagesdosis nicht überschritten werden. Genau wie bei geröstetem Kaffee kann ein Übermaß zu Übelkeit, Magenschmerzen, Kopfschmerzen oder Nervosität führen.

Welche Inhaltsstoffe sind in grünem Kaffee enthalten?

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© Klaus-Maria Einwanger

Chlorogensäure

Unter Chlorogensäure versteht man einen Inhaltsstoff mit antioxidativer Wirkung. Antioxidantien binden schädliche Moleküle, bevor sie die Möglichkeit haben, im Körper Schaden anzurichten. Somit sind sie durchaus sinnvoll, beispielsweise als Nahrungsergänzungsmittel bei einem geschwächten Immunsystem.

Der Chlorogensäure-Gehalt ist in grünen Kaffeebohnen ganz besonders hoch: Bis zu 15 Prozent dieser wertvollen Antioxidantie beherbergt eine Bohne; als Extrakt sogar – je nach Herstellungsverfahren – bis zu 70 Prozent.

Außerdem verhindert Chlorogensäure die schnelle Aufnahme von Zucker im Blut – senkt also das schnelle Hochschießen des Blutzuckerspiegels. Damit bietet sich grüner Kaffee bestens an als Zusatzprodukt für Diabetiker.

Koffein

Wie auch gerösteter Kaffee enthält der grüne Kaffee ebenfalls Koffein – allerdings in einem deutlich geringeren Maß als geröstete Bohnen. Letztere schlagen mit bis zu 100 Milligramm pro Portion deutlich höher zu Buche als der mit 20 Milligramm grüne Verwandte. Somit ist grüner Kaffee weniger als Wachmacher-Getränk geeignet.

Wobei hilft grüner Kaffee?

senkt langfristig eingenommen den Blutzuckerspiegel

ist als Antioxidantie ein Radikalenfänger und unterstützt damit das Immunsystem

wirkt sich günstig auf den Blutdruck aus

wirkt (wie andere Antioxidantien auch) positiv gegen Hautalterung

Abnehmen mit grünem Kaffee?

Dachte man erst, dass dieser Kaffee das Wundermittel zum Abnehmen ist, musste man dann doch anhand der Studien erkennen – dem ist leider nicht so, jedenfalls schmelzen die Pfunde nicht dank grüner Bohnen einfach weg. Trotzdem kann grüner Kaffee bei einer Diät unterstützend wirken, da die darin enthaltene Chlorogensäure eben die schnelle Aufnahme des Zuckers im Blut unterbindet. Eine schnelle Aufnahme produziert einen hohen Blutzuckerspiegel, der wiederum den Insulinspiegel rasch ansteigen lässt. Das Hormon Insulin befördert den Zucker zu und in die Zellen – ein Zuviel wird dann gleich mal als Speicher, sprich Fettzelle, angelegt. Außerdem bedeutet ein erhöhter Insulinspiegel im Blut Hungergefühle. Deshalb ist es auf alle Fälle unterstützend, wenn beim Abnehmen der Blutzuckerspiegel niedrig gehalten wird. besonders Diabetiker wissen um die Balance ihres Blutzuckerspiegels.

Hat die grüne Bohne Nebenwirkungen?

Ein Zuviel an Kaffee von gerösteten Bohnen ist ja bekanntermaßen auch nicht bekömmlich: Neben Herzrasen, Unruhe, Schlaflosigkeit bis hin zu Magenschmerzen können mit dem Konsum von normalen Kaffee zahlreiche Nebenwirkungen auftreten. Auch der Grüne Kaffee Extrakt kann, im Übermaß eingenommen, negative Begleiterscheinungen mit sich bringen. Neben den bereits Genannten können Herz-Kreislauf-Erkrankungen befördert werden: der Homocystein-Spiegel steigt bei einem Zuviel an Chlorogensäure an und wirkt sich ungünstig auf das gesamte Herz-Kreislauf-System aus. Deshalb sollte man unbedingt den Herstellerangaben Folge leisten.

Wie bereite ich mir einen grünen Kaffee zu?

Da man fast nie ganze Bohnen des Rohkaffees erhält, kauft man grünen Kaffee zumeist bereits in pulverisierter Form. Er wird dann eher wie eine Tasse Tee zubereitet. Die einfachste Methode der Zubereitung ist, den pulverisierten Extrakt entsprechend der Dosierungsanleitung (zumeist zwischen 3 bis 5 Gramm) in einen Teebeutel füllen, mit kochendem Wasser übergießen und ca. 4 Minuten ziehen lassen. Dann arm schluckweise trinken. Grüner Kaffee schmeckt leicht säuerlich und eher nach einem Kräutertee oder grünem Tee, da ihm die Röstaromen fehlen.

Meistens aber nimmt man den Extrakt in Form von Kapselnd wie ein Nahrungsergänzungsmittel ein. Apotheken, einige Drogeriemärkte und Kräuterhäuser führen die grüne Bohne; natürlich kann an grünen Kaffee auch online bestellen.

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